Mein Platz…

Mein Platz schöner Erinnerungen: Der „Küfer-Raum“

Beim Besuch eines Heimatmuseums erwartet man dort etwas aus der Vergangenheit, aus der Heimat zu sehen, wie z.B. Bilder, Urkunden, Geschichte oder Gegenstände, die uns auf unsere Wurzeln und Herkunft erinnern.

Genau das kann man bei einem Besuch des
Heimatmuseums in Saulheim erleben.

Beim Betreten des „Küfer-Raums“ kamen mir
besondere warme Gefühle und Erinnerungen
an meine Kindheit, an meinen lieben Großvater,
denn er war Küfer gewesen.

Hier sieht man die Arbeitsgeräte wie z.B. verschiedene Holzhobel mit dem der Küfer damals die Dauben für das Weinfass bearbeitet hat.

Es wissen nur noch wenige, dass das Weinfass früher nicht nur für die Weinlagerung, sondern auch zur Konservierung von Lebensmitteln verwendet wurde. So hat man die Fässer z.B. auch zur Reifung von Gurken und Sauerkraut genutzt.

Unsere Kinder, Enkelkinder kennen das Sauerkraut
aus der Blechdose und können sich gar nicht vorstellen,
dass dieses in der 50-60-er Jahren auf den Märkten
noch direkt aus den Fässern verkauft wurde.

Deshalb ist es wichtig das wir, als „Heimatmuseumshüter“ diese „Schätze“ für unsere nachfolgende Generation sammeln, pflegen und erhalten.

Ein Besuch in unserem Saulheimer Heimatmuseum lohnt sich, da es noch viele andere interessante Objekte aus der Vergangenheit zu entdecken sind.

Wir erwarten Sie herzlich und freuen uns auf Ihren Besuch.

Katalin Schmidt
Vorsitzende „Saulheimer Heimatgeschichte e.V.“

 

 

Mein größtes Highlight in diesem Heimatmuseum ist das Archiv

Sinn und Zweck eines Heimatmuseums ist nicht nur, Exponate aus Groß-und Urgroßeltern-Zeiten zu sammeln und zu zeigen, sondern auch das Schriftliche aus vergangener Zeit festzuhalten.

So hatte Saulheim das Glück, dass es immer Personen gab, die Historisches dokumentierten.

Prof. Johannes Neeb 1767-1843, 38 Jahre Bürgermeister von Saulheim,

Dr. der Theologie und der Philosophie, hielt in seinen Schriften das Geschehen in der damaligen Zeit aus Rheinhessen fest. Zu erwähnen wären die „Hinterlassenen Schriften“ und die „Vermischten Schriften“

Ein sehr bedeutender Chronist von Saulheim war auch Jakob Koehler 1872-1962.

Er schrieb sehr detailliert von Saulheim und hielt die einzelnen Ereignisse mit Daten fest. Neben seiner Lehrertätigkeit war er ehrenamtlich umfangreich tätig, somit hatte Koehler gute Einblicke in das Ortsgeschehen.

Die Koehler- Chronik war lange Jahre
verschollen. Einige Recherchen brachten
kein Ergebnis. Bei einer Durchsicht der
Handschriftensammlung 2018 im
Stadtarchiv Mainz, wurden drei Bände
der Koehler-Chronik entdeckt, die von
„unbekannt“ 1961 dort abgegeben worden
waren. Die Originale befinden sich noch
im Stadtarchiv Mainz, eine Kopie hier
im Museum Saulheim.

Jakob Decker 1885-1973, vervollständigte
und erweiterte das Vorhandene. Im Gegensatz
zu Koehler schrieb Decker sehr umfangreich über
die Geschichte von Saulheim. So schilderte er die
Kirchengeschichte auf ca. 40 handgeschriebenen
Seiten, wie auch die Flur- und Straßen-Namen, die man heute kaum noch kennt, auf ihren Ursprung und Bedeutung hin.

Die Decker-Chronik umfasst 11 Bände mit insgesamt 1800 handgeschriebenen Seiten mit Zeichnungen in DIN A4 Größe.

Decker vermachte die Chronik der Saulheimer Schule. Er hatte Bedenken sie der Gemeindeverwaltung zu überlassen, da durch den häufigen Wechsel in der Verwaltung die Bücher verloren gehen könnten.

Im Jahre 2015 überließ uns Frau Melanie Grimm ihre Büchersammlung von 276 Bänden zum Thema Geschichte Rheinhessen. Ihr Wunsch war, dass wir die Bücher zum Ausleihen bereitstellen sollten. Die Titel und Autoren sind digitalisiert und können auf einer CD eingesehen werden.

Leider ist Frau Grimm einige Monate nach der Übergabe plötzlich verstorben.

Weiter haben wir alle bisherigen Wechselausstellungen in Ordnern archiviert. Wir besitzen darüber hinaus eine umfangreiche Sammlung alter Saulheimer Bilder, die unwiederbringliche Dokumente aus früherer Zeit sind, und ebenfalls der Nachwelt erhalten bleiben sollen.

Günther Kaul
wirkt seit der Gründung des Vereins im Jahr 2000 aktiv mit